FC Eschlikon – SC Aadorf 1:2
Am Donnerstagabend, 11. August, in der ersten Runde des diesjährigen Cups, empfing die 1. Mannschaft des FC Eschlikon den oberklassigen 3. Ligisten aus Aadorf.
Das Fanionteam kam gerade erst aus der Sommerpause und bestritt nach wenigen Trainingseinheiten nun schon den ersten Ernstkampf. Erfreulich war, dass viele neue Gesichter vertreten waren. Mit 17 Spielern im Aufgebot, darunter drei frisch rekrutierte Junioren, war die Vorfreude gross auf den ersten Ernstkampf der Saison.
Gegner war der oberklassige SC Aadorf, welcher mit vier absolvierten Testspielen top vorbereitet erschien. Von diesen vier Testspielen verlor der SC Aadorf gerade mal eines und dies gegen einen 2. Ligisten. Alle anderen Testspiele wurden zum Teil mit Kantersiegen absolviert und gewonnen.
Die Ausgangslage war also auf dem Papier klar: Der SC Aadorf ist Favorit und will in die nächste Runde einziehen.
Von der Ausgangslage zeigte sich Trainer Isejni jedoch keineswegs beeindruckt. Der Trainer des Heimteams animierte die Spieler dazu an den Sieg zu glauben. Es war jedoch nicht nur der Glaube, welcher Trainer Isejni dem Team einflösste, sondern auch die nötige taktische Raffinesse, welche sich in Form von Standards äusserte. Der Glaube kombiniert mit der taktischen Raffinesse des Trainers löste somit in den Spielern eine grosse Vorfreude aufs Spiel aus und sorgte dafür, dass die Spieler top motiviert waren.
Die Vorfreude und Motivation der Gastgeber zeigten sich von Anfang an auf dem Spielfeld. Zudem zeigte sich auch die taktische Raffinesse. Nach gerade einmal elf Minuten gelang den Hausherren, durch eine einstudierte Eckballvariante die Führung. Standardspezialist Ruven Müller schlug die Ecke, welche scharf und präzis auf den Fünfmeterraum getreten war, wo Andreas Baumberger erfolgreich einnickte. Der Gast aus Aadorf zeigte sich daraufhin erst einmal geschockt. Trotz des vielen Ballbesitzes gelangen der Gäste vorerst nicht viele Torabschlüsse. Dank einer Art 4-2-3-1 System konnte das Heimteam oftmals schnell umschalten und somit die Aadorfer mehrmals in Bedrängnis bringen. Balleroberung, Pass in die Zentrale, langer Ball auf die Flügel oder in die Sturmspitze. So lautete das Erfolgsrezept der Hausherren, welches sich als sehr effektiv erwies. Allerdings wurde Aadorf doch noch stärker und kam gegen Ende der ersten Halbzeit auch zu Torchancen. Unvermögen der Gäste kombiniert mit mehreren überragenden Aktionen des Eschlikoner Schlussmannes Pascal Millhäusler sorgten dafür, dass Eschlikon die Null vorerst halten konnte. Nichtsdestotrotz kamen die Gäste aber doch noch zum Ausgleich in der 40. Minuten. Gleich wie das Heimteam, gelang den Gästen per Eckball der Ausgleich, welcher gleichzeitig auch den Schlusspunkt setzte für eine spannende erste Halbzeit.
Es stand also 1:1 zur Halbzeit und die Partie wurde nur noch rasanter. Die Gäste wurden spielbestimmender und hielten den Ball vorerst in ihren eigenen Reihen. Das Heimteam hingegen, stand sehr kompakt und hielt als Kollektiv dagegen. Sinnbildlich für das Heimteam stand Andreas Baumberger, welcher sich in jeden Zweikampf schmiss und somit dem Oberklassigen zeigte, dass ein Sieg auf Herdern alles andere als leicht werden würde. Die Härte und Leidenschaft wurden jedoch nicht von allen so bewundert. Nach einem hart geführten Zweikampf im Elfmeterraum des Heimteams, entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter für die Gäste. Auch Pascal Millhäusler, welcher zuvor mehrfach überragend parierte, konnte nichts mehr ausrichten. Die Gäste gingen nach 58 Minuten mit 2:1 in Führung. Die Hausherren zeigten sich aber keineswegs beeindruckt und kämpften weiter. Mithilfe der Einwechselspieler, unter denen sich die frisch rekrutierten Junioren Julian Sigrist, Rouven Thalmann und Jaris Mettler befanden, konnte man eine gewisse jugendliche Frische ins Spiel bringen. Julian Sigrist und Rouven Thalmann sorgten mehrfach für Torgefahr und Jaris Mettler sorgte hinten für die nötige Stabilität und Sicherheit, so dass sich der FC Eschlikon in der Schlussphase tatsächlich noch überlegen zeigte. Das Fanionteam kam mehrfach zu gefährlichen Abschlüssen. Sinnbildlich für die Schlussphase stand folgende Szene, in der, nach einem abgelenkten Schuss, der Ball Moritz Bosshart vor die Füsse fiel. Der Aktivposten des Heimteams versuchte geschickt mit dem Aussenrist den Ball in das Tor zu legen, jedoch konnte der Aadorfer Schlussmann den Ball gerade noch ins Toraus lenken.
Das Spiel besass aufgrund der Dramaturgie eine sehr hohe Intensität und wurde daher zu einem wahren Cupfight. Es wurde um jeden Ball gekämpft, manchmal jedoch auch ein bisschen zu hart oder eben zu hart für das Ermessen des Schiedsrichters. Wie immer, ist das Ermessen des Schiedsrichters und das Ermessen der Spieler nicht immer synchron und folglich monierte Alessandro Weibel kurz vor Schluss noch das Ermessen des Schiedsrichters. Er sah für diese Aktion die gelbe Karte. Nach einem erneuten sarkastischen Applaus von Alessandro Weibel, entschied sich der Schiedsrichter die zweite gelbe Karte zu zücken. So ging Alessandro Weibel nun, unter sarkastischem Applaus der Gästefans, vom Feld. Applaus gab es dann kurz darauf erneut, dieses Mal war es jedoch aufrichtiger Applaus für das Ende einer tollen Partie, in der sich beide Mannschaften leidenschaftlich und ehrgeizig zeigten.
Das Fanionteam unterlag also dem Gast aus Aadorf mit 2:1 und verabschiedet sich somit aus dem Cup. Es war eine starke Leistung des FC Eschlikons, welche nicht belohnt wurde. Nichtsdestotrotz war das Spiel ein erfreulicher Start in die Saison. Der FCE konnte einen 3. Ligisten herausfordern und zeigte sich stets ambitioniert und spielfreudig. Wenn das Team diese Ambition und Spielfreude beibehalten kann, dann kann man sich in Eschlikon auf eine tolle Saison freuen!
Mit der Saison geht es auch gleich weiter. Der FC Eschlikon trifft am Samstag, 20. August, in der Meisterschaft auswärts auf Amriswil.
Schweizer Cup: FC Eschlikon – SC Aadorf 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Andreas Baumberger, 1:1 SC Aadorf, 1:2 SC Aadorf (Penalty)
Aufstellung: Pascal Millhäusler, Alain Schöpfer, Flurin Nigg, Andreas Baumberger (C), Rouven Kroh, Daniel Fuchs, Mike Müller, Ruven Müller, Moritz Bosshart, Pascal Schneider, Moritz Dübi
Ersatzspieler: Jaris Mettler, Ramon Müller, Bode Obwegeser, Alessandro Weibel, Rouven Thalmann, Julian Sigrist
Abwesend: Jason Pozzi, Sascha Senn, Nicola Dietz, Renito Müller, Axel Fürrutter, Raphael Bamert
Trainer: Kadri Isejni, Marco Millhäusler
15.08.2022, BO